Skip to main content

Drückjagd, Treibjagd, Pirsch und andere Jagdarten

Jäger schaut mit Fernglas über FeldEs gibt mehr Arten dem heimischen Wild nachzustellen als die meisten Nicht-Jäger glauben. Oft wird die Jagd vor allem mit den vom Waldspaziergang bekannten Hochsitzen in Verbindung gebracht. Doch dabei ist das nur eine von vielen Methoden, dem Wild in der heimischen Flora nachzustellen.
Auch bei der Jägerprüfung ist das Wissen über die verschiedenen Jagdarten und ihren Abläufen ein Muss. Im Nachfolgenden werden daher alle hierzulande jagdlich relevanten Varianten der Jagd vorgestellt, wobei auch nützliche Hinweise und Tricks nicht zu kurz kommen.

Hinweis: In der nicht-mobilen Version dieses Artikels finden Sie an dieser Stelle eine Tabelle als Übersicht aller Jagdarten angezeigt.

Drückjagd

Bei einer Drückjagd begeben sich die Jäger an Wildwechsel und -pässen und warten dort schussbereit auf das Wild. Im Gegensatz zu einer Treibjagd wird das Wild von den Treibern dann mit nur mäßiger Beunruhigung zum Weiterziehen gebracht ohne es jedoch hochflüchtig aufzuschrecken. Das hat den Vorteil, dass bei einer Drückjagd zum einen weniger Treiber als bei einer Treibjagd benötigt werden. Zum anderen kann durch die langsamere Bewegung des Wildes dann das einzelne Stück vom Jäger besser nach angesprochen werden. Das ist wichtig, denn nicht jedes Stück Wild ist immer zur Jagd freigegeben (in Bezug auf die gesetzlichen Jagdzeiten oder dem Jagdleiter der Drückjagd).

Die Drückjagd ist auch als Einzeljagd möglich, dann meist bei der Jagd auf den Fuchs. Geeignet ist die einzelne Drückjagd für wechselnde Kulturlandschaften, Schilfflächen oder Gebiete mit Dickichten. In diesen Gebieten verbringen Füchse gern den Tag. Der oder die ortskundigen Treiber sollten nun möglichst leise den Fuchs aufbringen, wobei der Jäger vor einer natürlichen Engstelle oder einem Fuchswechsel auf das Tier wartet.

Tipp: Gibt es mehrere Fluchtmöglichkeiten für den Fuchs, kann man einzelne davon mit einem menschlichen Kleidungsstück blockieren. Der Fuchs erkennt dann daran die menschliche Witterung und meidet in Folge dessen diesen Weg.

Riegeljagd

Die Riegeljagd wird meist in Gebirgen (Mittel- u. Hochgebirgen) und im Wald praktiziert. Im Grunde ist sie eine Form der Drückjagd, bei der aber nur wenige Jäger und Treiber im Vergleich zur Drückjagd teilnehmen. Die Jäger haben sich an Schlüsselstellen wie Schneisen, Wildwechseln oder natürlichen Engstellen (Bergpässe, Schluchten) postiert. Die Treiber bewegen sich bei einer Riegeljagd leise durch eine kleines Gebiet das bejagt wird. Das Wild wird dadurch langsam und auf natürliche Weise in Bewegung gebracht und so den Jägern zu getrieben. Diese Jagdart beunruhigt das Wild besonders wenig, so dass es durchaus möglich ist, dass das Wild schon am Ende des Tages in das Jagdrevier zurückkehrt. Da die Riegeljagd bis auf die Schussabgabe recht leise abläuft, wird hier auch auf den Einsatz eines Jagdhorns zu Beginn und Ende der Riegeljagd verzichtet. Stattdessen wird Start und Ende über bestimmte Uhrzeiten festgelegt. Eine Riegeljagd wird vor allem auf Schalenwild wie Rotwild, Damwild, Rehwild und Gams durchgeführt. Aber auch Raubwild wie der Fuchs wird auf diese Weise bejagt.

Lappjagd

Eine besondere Art der Drückjagd ist die Lappjagd. Wie der Name schon erahnen lässt werden hier Lappen zu Hilfe genommen. Diese werden an einer Schnur befestigt und dort im Revier angebracht, wo keine Jäger abgestellt sind. Das Wild weicht den flatternden Lappen aus und kann damit in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Dort kann es dann gezielt bejagt werden. Die Lappjagd wurde früher bei Hofe oft auf Rotwildjagden eingesetzt. Heute wird die Lappjagd wegen des großen Aufwandes kaum noch angewandt. Lediglich bei Fuchsjagden kann man diese alte Jagdtechnik noch vereinzelt finden. Auch sind die gesetzlichen Bestimmungen zur Lappjagd zu beachten, denn nach dem Bundesjagdgesetz darf die Lappjagd nur bis zu einer Zone von 300 m an die Reviergrenze heran ausgeübt werden.

Lancieren

Unter dem Lancieren versteht man im Kontext der Jagd eine Drückjagd auf ein einzelnes, bestimmtes Stück. Diese Jagdart setzt allerdings Wissen über die genauen Wechsel des Stückes, z.B. Rotwild, voraus. Nun wird ein Hund auf die kalte Fährte angesetzt. Der Hund jagt dabei aber nicht laut, sondern wird am Riemen geführt und bewegt sich gemeinsam mit den Jägern langsam voran. Das Wild wird dadurch langsam und ohne Panik aus seinem Einstand gedrückt. Es nimmt seine bekannten Wechsel um das Gebiet zu verlassen. Der Jäger aber zuvor aber die bekannten Wechsel mit menschlicher Witterung blockiert, bspw. indem er ein Kleidungsstück oder eine Menschenattrappe mit einem Mantel postiert hat. Das Wild wird dann diese blockierten Wechsel meiden und den nicht blockierten Wechsel nehmen, über den der Jäger es lenken will. Dort wird es dann bejagt.

Treibjagd

Die Treibjagd wird vor allem in offeneren Geländeformen wie Feldern, Wiesen und Flächen mit nur flachem Bewuchs durchgeführt. Im Gegensatz zu den Drückjagden wird das Wild hier von Treibern und Hunden mit viel Lärm aufgetrieben. Die Position der Jäger kann dabei je nach Form des Treibens variieren, so dass Jäger ihren Platz dem Wild folgend verlegen.

Kesseltreiben

Kesseltreiben finden auf einer großen einsehbaren Freifläche statt. Gejagt wird auf Hasen, aber auch Fasane und Füchse wird so nachgestellt. Zunächst umstellen Treiber und Jäger in gleichmäßiger Verteilung das zu bejagende Gebiet. Das Gebiet ist nun „eingekesselt“. Jeder Beteiligte muss den genau definierten Mittelpunkt des gedachten Kessels kennen. Die Jagd wird mit Jagdhörnern angeblasen und beginnt. Nun bewegen sich alle in Richtung des Zentrums des Kessels. Gejagt wird hierbei ausschließlich mit Schrot. Aufgeschrecktes Wild im Kessel wird sogleich beschossen. Zunächst darf noch in den Kessel hinein geschossen werden, da bei Schrot die gefahrbringende Distanz nur etwa 300 m beträgt. Ab einem verbleibenden Durchmesser des Kessels von ca. 350 m wird mit dem Jagdhorn-Signal Treiber in den Kessel eine Änderung des Vorgehens eingeleitet. Ab nun bleiben die Jäger stehen und drehen sich mit dem Rücken zur Kesselmitte. Sie dürfen ab sofort nur noch in ihre Blickrichtung schießen. Es wird nun also das Wild beschossen, welches aus dem Kessel heraus flüchtet. Die Treiber hingegen setzen ihren Weg in den Kessel hinein fort. Auf ihrem Weg in den Kessel wird das dort verbliebene Wild laut aufgeschreckt, so dass dieses dann durch die Reihen der Jäger aus dem Kessel heraus flüchtet und bejagt wird. Erreichen die Treiber schließlich die Kesselmitte, wird mit dem Signal Hahn in Ruh‘ signalisiert, dass ab nun nicht mehr geschossen werden darf.

(Böhmische) Streife

Bei einer einfachen Streife befinden sich Jäger und Treiber im Wechsel in einer Reihe. Bei dieser Jagdart wird ausschließlich mit Schrot geschossen. Die Entfernung zwischen zwei Jägern sollte etwa 40 – 70 m betragen. Damit ist gewährleistet, dass niemand innerhalb der max. Schrotschussentfernung von 35 m gefährdet werden kann. Gleichzeitig ist aber jeder Bereich vor der Treiberkette vom Schussbereich mindestens eines Jägers abgedeckt.

Beim Beginn des Treibens setzen sich die Treiber/Jäger langdsam in Bewegung und bilden damit die Formation. Nun wird das Jagdgebiet langsam abschritten. Die Treiber schrecken dabei das bejagte Wild auf (z.B. Hase, Fasan, Kaninchen, Rebhuhn oder Waldschnepfe). Sobald sich aufgeschrecktes Wild zeigt, wird es von den Jägern beschossen.

Bei einer Böhmischen Streife wird nicht nur eine Seite eines Feldes mit einer Menschenreihe abgedeckt, sondern auch an den seitlichen Flanken befinden sind Treiber und Jäger, an der Spitze immer ein Jäger. Die Formation, ähnlich einem „U“, bewegt sich dann gleichmäßig über das Feld. Im Beispiel wandert das „U“ also nach oben. Bei dieser Aufstellung kann das Wild nicht zur Seite flüchten. Allerdings muss hier bei den sich gegenüberstehenden Jägern eine Distanz von mindestens 300 m gewahrt werden, damit ein Schuss keine beteiligte Person verletzt.

Standtreiben / Vorstehtreiben

Bei dieser Art eines Treibens haben die Jäger feste Positionen eingenommen. Die Jagdhelfer treiben ihnen nun das Wild entgegen. Ein Standtreiben wird auch synonym als Vorstehtreiben bezeichnet. Es kommt häufig dort zum Einsatz, wo das Gelände unübersichtlich ist (Wald, seltener im Feld). Auch hier ist wie bei den anderen Arten von Treibjagden natürlich der Gefahrenbereich eines Schusses zu beachten, so dass Schützen sich nicht gegenseitig verletzen oder die Treiberwehr gefährden.

Auszug aus der beliebten Schwarzwildfieber-Reihe mit Franz-Albrecht Oettinger

Scherentreiben

Für die Bejagung von Wild das besonders stark in seiner Deckung verharrt wird das Scherentreiben eingesetzt. Jäger umstellen das Jagdgebiet und Treiber durchqueren das Feld von zwei Seiten und in zueinander versetzten Bahnen. Damit wird die komplette Fläche von den Treibern abgedeckt Die Treiber dienen wie bei den anderen Treibjagd-Arten dem Zweck, das Wild aus seinen Verstecken zu treiben.

Hobeln

Eine etwas abgewandelte Variante des Scherentreibens ist das sogenante Hobeln. Dabei wird die Jagdfläche zweimal hintereinander versetzt von einer Gruppe Treibern durchschritten.

Pirsch

Die Pirsch ist wohl eine der älteste Jagdformen und noch heute für viele Naturvölker ein essentieller Bestandteil ihrer Kultur. Gepirscht wird dabei nach einem einfachen Schema: Ein oder mehrere Jäger versuchen sich unbemerkt bis auf Schussentfernung an das Wild heranzupirschen. Zu den bei uns auf diese Weise bejagbaren Wildarten zählt Schalenwild (Schwarzwild, Rehwild, Rotwild und Gamswild), aber auch Enten kann damit entlang eines Flusslaufes nachgestellt werden. Die Pirsch auf Rotwild ist wegen seiner feinen Nase allerdings deutlich schwieriger als bspw. auf Rehwild.
Aber auch wenn vom Ansitz aus gejagt wird, pirscht ein Jäger vom Fahrweg meist bis zu einem Hochsitz um das Wild beim Angehen nicht schon zu vergrämen. Dabei werden Pirschwege benutzt. Diese sollen für Freizeit-Waldbesucher möglichst etwas verborgen bleiben, daher wird der Beginn eines solchen Pirschweges oft nicht von der Vegetation befreit, so dass ihn nur der Wissende findet.

Pirschen erfordert Erfahrung

Für den Jagderfolg beim Pirschen ist allerdings viel Wissen und Können nötig. Zunächst sind gute Ortskenntnisse im Revier notwendig. Das Wissen über Wildwechsel, Suhlen und Einstände ist wichtig um abzuschätzen, wo sich eine Pirsch überhaupt lohnt. Auch sollte man über die Lebensgewohnheiten der zu bejagenden Art sehr gut Bescheid wissen. Hat man es dann geschafft, sich bis auf Schussentfernnung an ein Stück heranzupirschen, bleibt unter Umständen nicht mehr viel Zeit um das Tier sauber anzusprechen. Auch sollte man bedenken, dass ein Schuss auch ohne komfortable Auflage ein waidgerechtes Trefferbild erzeugen sollte. Hier kann aber ein Pirschstock oder sogar ein Dreibein eine gute Hilfe sein.

6 Dinge die beim Pirschen beachtet werden sollten

Für eine erfolgreiche Pirsch ist Erfahrung allein nicht ausreichend – hier sind ganz konkret einige Faktoren zu beachten. Die folgenden Punkte sollten Sie vor einer Pirsch im Revier unbedingt bedenken.

  1. Reviergröße:

    Ist das Revier überhaupt geeignet für eine Pirsch? Bei einem zu kleinen Revier droht die Gefahr, dass das Wild durch die (wiederholte) Beunruhigung dauerhaft abwandert. Auch sollte sich das Revier in Bezug auf die mögliche Deckung und Bodenbeschaffenheit dazu eignen, sich lautlos an das Wild anpirschen zu können.

  2. Der richtige Weg:

    Ihr Pirschweg sollte frei von Ästen und Laub sein, so dass ein geräuschloses Anpirschen ohne warnendes Knacken von Ästchen möglich ist. Also regelmäßig in ausreichendem zeitlichen Abstand vor der Pirsch den Weg fegen.
    Ist der Pirschweg frei, dann muss auch die Windrichtung stimmen. Angepirscht sollte immer gegen den Wind werden, sonst nimmt das Wild schon lange vor der ersten Sichtung Witterung auf und ist davon.

  3. Die richtige Kleidung:

    Um lautlos pirschen zu können, darf die Kleidung nicht rascheln. Geeignet ist daher Jagdbekleidung aus Loden, Leder, Wolle oder Fleece. Auch sollte nichts im Wind flattern (wie bspw. ein Reißverschluss) oder in der Tasche klappern. Alle metallischen Gegenstände sollte in je einer separaten Tasche aufbewahrt werden (Stichwort Munition). Ihre Kleidung sollte sich farblich gut an die Umgebung anpassen. Am besten hat sich das Camouflage-Muster aus dem Militärbereich bewährt. Achten Sie auch darauf, dass Wild vor allem ihre Siluette wahrnimmt. Es kann daher sehr hilfreich sein, diese mit einem langen Tuch/Decke über Kopf und Schulterbereich zu verschleiern. Da sie bei der Pirsch lange auf den Beinen sind, sollten ihre Schuhe nicht nur bequem, sondern auch so beschaffen sein, dass Sie noch den Boden darunter wahrnehmen können (um Äste zu erspüren).

  4. Richtige Ausrüstung:

    Überprüfen Sie vor der Pirsch ihren Jagdrucksack. Fragen Sie sich, ob wirklich alles darin benötigt wird. Im Grunde genügt ein Messer und ein Pirschglas. Auch die Waffe sollte leicht sein. Wenn man also die Wahl hat, greift man besser zur leichten Büchse anstatt zum Drilling.

  5. Ihre Bewegungen

    Wild nimmt vor allem Bewegungen wahr. Daher sollten ihre Bewegungen sehr langsam und ruhig ablaufen. Ihre Schritte sollten sanft auf dem Boden abrollen. Auch Erschütterungen können ihre Anwesenheit verraten. Bleiben Sie öfter stehen und beobachten Sie die Umgebung. Ihr Ziel ist nicht möglichst viel Strecke auf dem Pirschweg zurückzulegen, sondern Wild zu finden, bevor es Sie findet.

  6. Negative Folgen:

    Falsches Pirschen führt nicht nur dazu, dass der Jagderfolg im Moment ausbleibt, sondern kann viel weitreichendere Folgen haben. Wird das Wild durch zu häufige Pirschgänge gestört, wandert es einfach ins Nachbarrevier ab. Rotwild ist sehr anfällig für Störungen und quittiert das durch Verbissschäden. In der Zeit von reifen Feldfrüchten ist auch davon abzuraten, im Wald auf die Pirsch zu gehen. Um das Wild nicht aus dem Wald auf das Feld zu treiben, sollte nur auf den Feldern gepirscht werden.

Einige zusätzliche Tipps für den richtigen Anschlag bei der Pirsch finden Sie in diesem kurzen Video.

Erfolgreich pirschen: 5 gute Zeitpunkte

Einige Faktoren können den Erfolg einer Pirsch stark vergünstigen. Hier finden Sie fünf gute Zeitpunkte um sich an Wild heranzupirschen.

  1. Bei Regen:

    Wenn es nur leicht regnet, etwas diesig oder neblig ist, stehen ihre Chancen ganz gut unbemerkt an Wild heranzukommen. Dem Wild macht der Regen nichts aus, Wildschweine insbesondere lieben dieses Wetter (Stichwort Sauwetter). Es sollte allerdings nicht wie aus Eimern schütten, denn dann sucht sich das Wild auch lieber etwas Deckung.

  2. Nach dem Regen:

    Nach einem längeren Regenschauer ist auch beim Wild eine gewisse Stimmungsänderung spürbar. Es wird aktiver und tritt aus der Deckung. Besonder gut kann man das bei Rehwild und Rotwild beobachten, das direkt nach einem Regenschauer gern aus dem Wald auf freie Flächen heraus tritt.

  3. Im Sommer:

    Wenn im Sommer die Tage heiß und schwül werden, nutzt auch das Wild für seine Aktivitäten lieber die frühen Morgenstunden. Daher haben dann alle Frühaufsteher die besten Pirschchancen.

  4. Im Winter:

    Der Winter ist für Wild eine entbehrungsreiche Zeit. Nicht nur an Nahrung mangelt es, auch wird durch die Kälte der Energieverbrauch erhöht. Daher nutzt das Wild an sonnigen Tagen zu Mittagszeit auch gerne jede Möglichkeit, sich an sonnenseitigen Lichtungen aufzuwärmen.

  5. Nach Neuschnee:

    Frisch gefallener Schnee ist vor allem deshalb vorteilhaft für die Pirsch, weil damit das Fährten und die Einschätzung zum möglichen Jagderfolg verbessert werden. Aus den Spuren kann ein erfahrener Jäger vieles lesen: Alter der Fährte, Art und Größe des Tieres und in welchem Tempo das Stück sich bewegt hat. Danach sollte entschieden werden, ob man dem Tier nachstellt.

    Man sollte aber Beachten, dass im Winter ja nach Schneelage nur in Maßen gejagt werden sollte. Bei Schnee über 25 cm Höhe sollte die Jagd ruhen um das Wild nicht noch zusätzlich zur Witterung zu belasten.

Einzeljagd im Ansitz

Die Jagd von eine Ansitz ist in Deutschland sehr verbreitet. Meist wird ein Ansiitz für die Jagd auf Schalenwild und Haarraubwild genutzt. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Ansitzeinrichtungen: ein einfacher Sitzstock, ein Ansitzschirm auf Bodenhöhe, einfache Leitern mit Ansitzvorrichtung (meist unüberdacht) und die erhöhten Kanzeln („Hochstand“). An dieser Stelle auch noch einmal der Hinweis: Das Betreten von jagdlichen Einrichtungen ist für unbefugte verboten!

Tipp: Kanzeln besonders hoch zu bauen, um damit einer Witterung durch das Wild zu vermeiden, ist ein Trugschluss. Fallwinde und Thermiken tragen den menschlichen Geruch dennoch zum Wild, sofern der Wind ungünstig steht. Gängig ist eine Höhe von 4 Meter für einen jagdlichen Hochsitz.

Standort des Ansitzes

Soll ein neuer Ansitz gebaut werden, dann sind einige Dinge zu beachten. Zunächst sollte der Standort in Bezug auf das Wild gut überlegt werden. Einige Fragen sie man sich stellen sollte: Sind überhaupt Wildwechsel in der Nähe, gibt es eine Schussschneiße, lässt sich ggf. ein Wildacker in der Nähe anlegen, etc.
Jeder Ansitz sollte dann auch geräuschlos erreichbar sein. Auch ein Pirschweg mit ausreichend Deckung dahin ist sinnvoll. Die üblicherweise vorherrschende Windrichtung muss in Betracht gezogen werden. Denn ein Ansitz sollte immer gegen den Wind bezogen werden. Und letztlich spielen auch die Lichtverhältnisse zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten eine Rolle.

Vor- u. Nachteile eines Ansitzes

Das Wild gewöhnt sich an den Ansitz. Ob sich ein Jäger darin befindet, kann von außen schlecht wahrgenommen werden. Dadurch hat man bereits eine gute Tarnung.
Gleichzeitig ist man je nach Art des Ansitzes vor dem Wetter geschützt, hat eine gute Auflage für die Büchse und kann das Wild in Ruhe beobachten und ansprechen.
Nachteilig können die Kosten und der Aufwand der Anschaffung sein, das begrenzte Schussfeld, die eingeschränkten Beobachtungsmöglichkeiten und nicht zuletzt auch die manchmal störend empfundene Änderung des Landschaftsbildes. Leider besteht auch die Gefahr dass der Hochsitz durch Vandalismus beschädigt wird.
Einige dieser Nachteile lassen sich durch einen mobilen Ansitz aus Aluminium minimieren. Diese können leicht an andere Stellen im Revier verlagert werden, sind weniger anfällig gegen Vandalismus und im Vergleich zu einem festen Hochsitz sehr preiswert.
Eine andere mobile Alternative stellt der Raguzer dar. Dabei handelt es sich um eine mobile Gewehrauflage mit Sitzgelegenheit.

  1. Sigfried Seibt, Grundwissen Jägerprüfung, KOSMOS, 2015*
  2. http://www.jagdprofi.de/glossar%20Jagdbetrieb/Gesellschaftsjagden.htm
  3. https://www.jagdverband.de/content/ansitzjagd-pirsch
  4. https://djz.de/auf-der-pirsch-774/
  5. http://www.wildschwein-sanglier.ch/pdf/pirsch_d.pdf
  6. https://wildundhund.de/pirschen-8847/
  7. http://www.jagdprofi.de/glossar%20Jagdbetrieb/Gesellschaftsjagden.htm
  8. http://www.jagd1.de/magazin/jagd1/das-jagdrevier-im-dezember-zauberwort-riegeljagd-2593/

Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *