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Jagd Wärmebildkamera

Eine Wärmebildkamera kann bei der Jagd zu einem sehr hilfreichen Werkzeug werden, wenn man für sich das passende Gerät gefunden hat. Aber das ist oft schwierig, da nach den rasanten technischen Fortschritten der letzten Jahre viele jagdlich brauchbare Geräte am Markt sind. Wir versuchen Ihnen dabei zu helfen, das richtige Gerät für Sie herauszufinden. Dazu zeigen wir Ihnen die Möglichkeiten, die ein Wärmebildkamera für die Jagd oder auch die Freizeit bieten kann. Sie erfahren, auf was Sie beim Kauf unbedingt achten sollten und geben Ihnen viele nützliche Praxistipps. Unsere Tipps unterscheiden wir dabei in Wärmebildkamera Jagd und Wärmebildkamera Freizeit.
Am Ende des Artikels finden sie dann noch einige ausgewählte Wärmebildkameras, die wir für besonders brauchbar halten.

Funktionsweise einer Wärmebildkamera

Bevor man sich zum Kauf einer Wärmebildkamera für die Jagd entscheidet, sollte man wissen wir ein solches System grundlegend funktioniert: Neben der für uns Menschen sichtbaren Strahlung in Form von Licht gibt es weitere für uns unsichtbare Strahlungen in anderen Wellenlängenbereichen. Eine davon, die Infrarot-Strahlung, wird von Wärmebildkameras elektronisch verarbeitet. Moderne Wärmebildkameras können dabei Temperaturunterschiede von 0,05°C wahrnehmen und abbilden. Dies geschieht mit einem speziellen elektronischen Bauteil, einem (Micro)Bolometer. Dieser besteht aus sehr vielen einzelnen Sensorzellen, die ihren elektrischen Widerstand dann je nach Strahlungsintensität ändern. Daraus kann dann ein für uns sichtbares (meist farbiges) Bild erzeugt werden.

 

Wussten Sie..
..dass einige Tiere Infrarotstrahlung sehen können? Schlangen und einige Insekten wie bspw. Mücken haben eigene Sinneszellen, um damit die Wärmequellen sehen zu können. Kein Wunder also, dass eine Mücke ihr Opfer immer so zielsicher findet.

 

Microbolometer Unterschiede

Es gibt zwei unterschiedliche Fertigungsarten für Wärmebildkamera Microbolometer, die sich im verwendeten Material unterscheiden. Viele Hersteller verwenden Sensoren aus Vanadium Oxid (VOx), die sich durch sehr gute elektrische Leitfähigkeit und damit resultierend einer guten Bildqualität auszeichnet. Alternativ dazu wird für Bolometer auch amorphes Silizium (ASi) verwendet. Dieses Material nimmt IR-Strahlung besonders gut auf (hohe Absorption) und ist günstig in der Herstellung. Die Bildqualität ist gemessen an identischer Sensorgröße etwas schlechter als bei Vanadium Oxid Bolometern.

Wärmebildkamera Kalibrierung

Wärmebildkameras können einen recht großen Bereich unterschiedlicher Temperaturen sichtbar darstellen, z.B. 100°C oder mehr. Dabei werden Tempteraturen in einer Abstufung von Farben oder Grautönen dargestellt. Da nun aber ein Bildausschnitt nicht immer alle Temperaturen im möglichen Messbereich (Z.b. -40°C bis +60°C) enthält, wird die Farbskala dynamisch an den gezeigten Tempteraturbereich angepasst. Zeigt beispielsweise die Kamera einen Menschen im Schnee, dann wäre der Mensch mit etwa 37°C der Wärmste Bildausschnitt und der Schnee der kälteste. Die Farben werden dann entsprechend angezeigt (Mensch heiß = rot, Schnee kalt = dunkel). Im normalen Betrieb ändert sich daher der anzuzeigende minimale und maximale Temperaturbereich. Durch eine Wärmebildkamera Kalibrierung wird nun die Farbdarstellung angepasst. Die Kalibrierung wird je nach Wärmebildkamera Modell automatisch oder manuell veranlasst.

Anwendungsfälle einer Wärmebildkamera

Die Anschaffung einer Wärmebildkamera kann für die Jagd, für spezielle Berufsgruppen oder auch nur im Freizeitbereich eine sinnvolle Bereicherung darstellen. Heute nutzen Wärmebildkameras Energieberater, professionelle Dokumentar- und Tierfilmer, Berufsjäger oder auch Landwirte, z.B. um vor dem Mähen das Feld auf verborgende Kitze oder Hasen zu prüfen.

Wärmebildkamera Jagd: Vor dem Schuss

Viele Jäger mit Wärmebildkamera berichten begeistert von den Möglichkeiten. Bei der Jagd stellt eine Wärmebildkamera eine sehr nützliche Hilfe vor dem Schuss dar. Sie werden auf einmal erkennen, wieviel Wild doch tatsächlich da ist, dass Sie ohne Wärmebildkamera nicht gesehen haben. Sie wird eingesetzt zur Lokalisierung („Ist das was?“) zum Erkennen des Wilds („Ist da eine Sau oder ein Reh?“) und teilweise ist sogar ein Ansprechen möglich („Keiler oder Bache, Kahlwild oder Hirsch?“). Gute Wärmebildkamera-Modelle zeigen Wild auch auf große Distanzen gut an. So lässt sich anhand des GeweihsSelbst wenn das Wild außerhalb der Schussentfernung ist, weiß man dass da etwas ist. So lässt sich auch spontan die Entscheidung treffen, abzubaumen und sich z.B. an die Rotte Sauen anzupirschen. Ohne Wärmebildkamera wäre es dann vielleicht nie zu einer im Nachhinein erfolgreichen Entscheidung gekommen.
Auch beim Wildtiermonitoring nützt eine Wärmebildkamera, da mit ihr bei Tag und bei Nacht sehr zuverlässig Wildtierzählungen durchgeführt werden können. Stellen Sie sich eine Hasenzählung im Feld vor, mit Wärmebildkamera ein Leichtes.

Wärmebildkamera Jagd: Nach dem Schuss

Aber nicht nur vor dem Schuss ist eine Wärmebildkamera bei der Jagd sehr hilfreich, auch nach dem Schuss möchten viele Jäger eine Wärmebildkamera nicht mehr missen. Sie finden den Anschuss schneller, da der Schweiß noch einige Zeit ausreichend Wärmekontrast zur Umgebung bildet. Abhängig ist das aber von den Außentemperaturen (Winter besser als Sommer) und der Menge des ausgetretenen Schweißes.
Bei der Nachsuche dann hilft eine Wärmebildkamera das Stück im Wundbett zu lokalisieren. Einige Profigeräte können eine bspw. Sau selbst nach Stunden (!) bei entsprechend kühler Außentemperatur noch gut erkennbar zeigen. Sie können problemlos mal schnell in eine Dickung sehen oder eventuell auch erkennen ob das Stück schon verendet ist. Teilweise lässt sich so das Stück schon eräugen noch bevor der Hund es erreicht hat. Zwar sollte ein Hund immer die erste Wahl sein, aber gerade wenn selbst keinen brauchbaren Jagdhund besitzt, dem kann eine Wärmebildkamera sehr helfen.

Wärmebildkamera Freizeit: Tierbeobachtungen

Eine Wärmebildkamera bietet faszinierende Möglichkeiten der Wildtierbeobachtungen. Das lässt sich von Hobby-Fotografen nutzen um neue spanndende Tiermotive zu finden. Sie können mir ihren Kindern eine spannende Zeit zum Entdecken und Lernen verbringen. Sie entdecken bei ihrem Sonntagsspaziergang auf einmal Tiere, die sich andernfalls durch ihre Tarnung ihrem Blick entzogen hätten. Vögel lassen sich leichter in den Bäumen ausmachen. Auch sehen sie im Dunkeln noch, was da gerade durch den Garten schleicht. Auch beim Camping ist eine Wärmebildkamera eine tolle Sache: Es knackt im Gebüsch – Wärmebildkamera an und nachschauen – so einfach.

Wärmebildkamera für Thermografien

Egal ob Privat oder im Professionellen Bereich, mit Wärmebildkameras lassen sich leicht Thermografien in unterschiedlichen Bereichen erstellen: Als Handwerker bei Heizungsanlagen, in elektrischen Anlagen, bei Maschinen, Leitungen oder um Isolationsmängel sichtbar zu machen.

Vorteile einer Wärmebildkamera bei der Jagd

Im Gegensatz zu anderen Möglichkeiten Nachts zu sehen bieten Wärmebildkameras einige Vorteile. Die Wärmebildtechnik funktionert ohne zusätzliche Lichtquelle im Infrarotbereich. Sie blenden also nicht ggf das Wild damit, das Teile dieser Wellenlänge wahrnehmen kann. Es genügen bereits kleine Temperaturunterschiede u einen ausreichend Kontrast zu bilden. Die natürliche Tarnung des Wildes wird damit praktisch komplett aufgehoben. Selbst sehr kleine Wärmequellen wie Mäuse oder gar Insekten werden so sichtbar. Wärmebilder lassen sich nicht nur Nachts, sondern auch tagsüber einsetzen. Sie sind größtenteils wetterunabhängig: Sie können selbst im Nebel noch recht viel erkennen wo optische Mittel längst versagen. Im Gegensatz zu Nachtsichtgeräten auf Basis von Restlichtverstärkern unterliegen Wärmebildkameras keiner Alterung. Die Röhren von Restlichtverstärker haben bauartbedingt nur ein Lebensdauer von 100erten bis 1000enden Stunden.
Auch lässt sich die Wärmeabstrahlung kaum täuschen, denkt man hier an die Tarnung im Militärbereich oder bei Einbrechern.

Schwächen einer Wärmebildkamera bei der Jagd

Was Vorteile für den Einen, sind Nachteile für den Anderen. Wärmebildkameras für die Jagd nutzen in einem bestimmten Anwendungsbereich und haben Grenzen. Sie ergänzen sich wunderbar mit Nachtsichtgeräten.

Ansprechen mit Jagd Wärmebildkameras

Ein wirklich genaues Ansprechen ist mit IR-Strahlung nicht immer und wenn, dann meist nur mit Profi-Geräten möglich. Generell sollte zum richtigen Ansprechen immer eine Optik verwendet werden. Zum Beispiel lässt sich anhand der Wärmesignatur eines Stückes nicht erkennen, ob das Stück einen Spielgel hat und ob dieser vielleicht besudelt ist, ob es eine kranke Haltung aufweist oder ob das Gehörn eine Abnormalität aufweist.

Entfernungen schätzen

Mit einer Jagd Wärmebildkamera lässt sich die Entfernung deutlich schlechter schätzen, da nur ein zweidimensionales Bild zur Beurteiung zur Verfügung steht. Das lässt sich allerdings etwas durch Erfahrung bei der Beobachtung des Verhaltens und der Bewegungsabläufe vom Wild kompensieren. Beispielsweise erscheinen Hasen und Füchse auf eine größere Entfernung identisch groß – in ihrem Verhalten kann man die beiden dann aber dennoch voneinander unterscheiden.

Wärmebild nur mit Sichtverbindung

Wenn Geäst oder Feldfrüchte den Blick auf Wild optisch nicht zulassen, hilft auch eine Wärmebildkamera bei der Jagd nichts. Ist allerdings nur einer kleiner Bereich sichtbar, spielt das Wärmebildgerät seine Vorteile voll aus und das Stück kann ausgemacht werden. Grob kann man sagen, dass z.B. ein Stück Schwarzwild bis ca 4-5 Reihen im Mais noch erkennbar sind. Ein Blick durch Wände oder eine Zeltplane ist also mit einem Wärmebildgerät nicht möglich.

Einfluss der Umgebungstemperatur

Auch die Umgebungstemperatur spielt bei einem Wärmebildgerät eine gewisse Rolle. Warme Umgebung ist generell schlechter als kalte, da hier der Kontrast/Temperaturunterschied zum Wild weniger ausgeprägt ist. Auch Nebel hintert durch die vielen Wassermoleküle in der Luft die IR-Strahlung und damit die Detailtiefe eines Wärmebildes. Trotzdem ist das Wärmebild noch immer besser als was sich mit optischen Mitteln darstellen lässt.

Metallische Oberflächen

Jagdlich weniger relevant, aber dennoch erwähnenswert ist die Tatsache, dass polierte metallische Flächen eine besondere Wärmesignatur aufweisen (aufgrund andere Reflexionseigenschaften der Umgebungswärme). Ein Stück Metall kann so besonders „heiß“ erscheinen.

Ratgeber vor dem Kauf einer Jagd Wärmebildkamera

Um mit einer Wärmebildkamera Jagd und Freizeit-Belange gut nutzen zu können, sollten Sie verschiedene Aspekte in ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen. Wir erklären Ihnen daher auf was Sie vor einem Wärmebildkamera Kauf unbedingt achten sollten.

Sensorauflösung

Heutige Wärmebildgeräte werden in unterschiedlichen Sensorauflösungen angeboten. Einsteigergeräte bieten oft nur 160×120 Pixel, Geräte im mittleren Preisbereich haben bis zu 240×180 Pixel und der Profibereich bietet Geräte mit 320×240 Pixel oder mehr.
Die Größe des Sensors beeinflusst maßgeblich wie detailgetreu die Darstellung ist und damit auch, auf welche Entfernungen Wild noch brauchbar erkannt werden kann.

Geräte im Einsteigerbereich sind daher hauptsächlich dafür geeignet, zu erkennen, ob Wild anwesend ist. Das funktioniert wirklich sehr gut auf Entfernungen bis ca 150m. Aber genau das allein ist oft schon ausschlaggebend für den späteren Jagderfolg, denn wenn Wild einmal wahrgenommen wurde, kann es mit lichtstarken Ferngläsern weiter angesprochen werden. Der waidgerechte Schuss ist dann ohnehin nur normaler Optik erlaubt. Die Sensorgröße im Einsteigerbereich eignet sich auch für den Freizeitbereich sehr gut, da es hier meist nicht darauf an kommt, ein Tier bis ins letzte Detail erkennen zu können.

Im mittleren Preisbereich finden sich Geräte, mit denen Wild auf kürzere Distanzen sehr gut identifiziert werden kann. Wild wird mit solchen Wärmebildgeräten überlicherweise bis auf ca. 350 m gut erkannt und teilweise auch angesprochen.

Um Wild auch auf größere Distanzen unter Umständen auch noch ansprechen zu können, sollte das Gerät 300 Pixel oder mehr haben. Damit lassen sich dann z.B. Mäuse auf ca. 35 m, Dackel oder Kauz auf 80 m und Schwarzwild oder Rehwild auf 150 m noch gut erkennen oder sogar ansprechen.

Eine besonders pfiffige Idee bietet beispielsweise die Firma Therm-One. Diese liefern ein Wärmebild & Linsensystem für ein Smartphone. Damit wird das Wärmebild erfasst und über den Bildschirm des Smartphones ausgegeben. Die erreichte Qualität ist dabei überaschend gut, nicht zuletzt auch wegen der wechselbaren Objektive. Allerdings sollte man dabei beachten, dass die Helligkeit des Smartphone-Displays die Augen-Adaption an die Dunkelheit behindert und man selbst vom Wild leichter wargenommen werden kann.

Bildfrequenz

Die Bildfrequenz von Wärmebildgeräte gibt an, wie oft ein Bild pro Sekunde verarbeitet und aktualisiert dargestellt wird. Bei den meisten Wärmebildgeräten liegt diese bei 9 Hz, 25 Hz oder 50 Hz. Geräte mit nur 9 Hz oder 25 Hz sind meist künstlich beschränkt, um nicht unter die ITAR-Richtlinien zu fallen und damit leichter aus den USA exportiert werden können. In der Praxis hat das nur bedingt Auswirkungen auf die Nutzbarkeit. Wer schnell reagierende Wärmebildgeräte sucht, muss hier zu einem 50 Hz Gerät greifen. Aber wenn beim Absuchen mit dem Wärmebildgerät langsam vorgegangen werden kann, sind 9 Hz ebenfalls völlig ausreichend. Wenn beispielsweise mit einem 9 Hz Wärmebildgerät bei der Jagd über eine Distanz von 300 m abgesucht wird, so muss das Gerät einfach 5-8 Sekunden ruhig gehalten werden bis die Wärmequellen gut dargestellt werden. Bei einem schnelleren Gerät passiert dass dann schon in 1-2 Sekunden. Da die Bildfrequenzen jedoch teilweise große Preisunterschiede mitsich bringen, sollte man sich überlegen, ob einem wenige Sekunden Schnelligkeit mehrere Hundert bis Tausend Euro extra wert sind.

Bildmodi

Moderne Wärmebildgeräte für die Jagd ermöglichen verschiedene Arten der Darstellung zwischen warmen und kalten Bereichen. Meist kann zwischen folgenden Anzeige-Modi gewählt werden.

  • Black-Hot
    Warme Bereiche werden schwarz dargestellt, kältere in helleren Farbtönen bis hin zu weiß. Der Modus kommt einem natürlichen Schwarz-Weiß-Bild am nächsten und wird daher von vielen als sehr angenehm empfunden.
  • White-Hot
    Hier werden warme Bereiche weiß dargestellt. Ein solches Bild erinnert etwas an ein Foto-Negativ und ist sehr anstrengend zu betrachten. Dafür wild Nachts in diesem Modus aber mit dem Bildschirm weniger Helligkeit erzeugt.
  • Red-Alert
    Damit werden Wärmequellen rot dargestellt was ein besonders schnelles Erkennen von warmen Bereichen ermöglicht. Besonders bei kleinen Objekten (z.B. Mäusen) ist dieser Wärmebild-Modus sehr hilfreich. Einige Wärmebildgeräte haben in diesem Modus zusätzlich noch die Möglichkeit mehrere Abstufunden vorzunehmen. Damit steigt dann die Schwelle, aber welcher ein Bereich rot dargestellt wird. Besonders an warmen Tagen, wo der Unterschied von Lebewesen zur Umgebung geringer ist, kann das hilfreich sein um nicht im ganzen Bild rot zu sehen ;-).

Zoom

Die Hersteller der gehobeneren Modelle werben gerne mit einem 2-fach oder sogar 4-fach Zoom. Leider ist dieser Zoom nur digital, d.h. es wird damit nicht mehr Information durch das Objektiv aufgenommen sondern lediglich die Darstellung im Display wird vergrößert angezeigt. Da aber nicht mehr Information da ist, kann auch nicht mehr dargestellt werden und somit wirkt das Bild nach der Vergrößerung einfach nur stärker verpixelt. Der Nutzen des digitalen Zooms sollte also mit Vorsicht betrachtet werden.
Einen optischen variablen Zoom bieten heutige Wärmebildgeräte zur Jagd leider nicht. Das liegt in der Besonderheit der Infrarotstrahlung, die von herkömmlichen Glas-Linsen nicht durchgelassen wird. Für Infrarotstrahlung sind Linsen aus speziellen Kristall notwendig.
Es gibt jedoch einige Geräte, die mit wechselbaren Objektiven ausgestattet werden können, z.B. die FLIR Scout TS24 und FLIR Scout TS32 Reihe.

Sichtfeld

Das Sichtfeld der Wärmebildkamera entscheidet wie groß der sichtbare Winkel beim Blick durch das Gerät ist. Wie in der Fotografie bietet ein größeres Sichtfeld einen breiteres Bild, dafür werden Details weniger groß dargestellt.
Angegeben wird der Bereich meist mit dem horizontalen und vertikalen Blickwinkel. Ein Feldrevier kann Vorteile aus einem kleinen Blickwinkel (und damit stärkerer Vergrößerung eines kleinen Ausschnitts) ziehen, wenn es darauf ankommt, auf große Distanzen Wild auszumachen. Hat man aber ein Waldrevier wo man ohnehin nur begrenzt weit sehen kann, macht ein größerer Blickwinkel mehr Sinn. Ein größerer Blickwinkel erfasst also Wild in einem viel größeren Bereich, wenn auch etwas kleiner dargestellt. Ein größeres Sehfeld kann auch im Nahbereich auf ca. 50 m oder während der Nachsuche von Vorteil sein, da man so einfach die Umgebung schneller erfasst.

Stromversorgung

Jagd Wärmebildkameras gibt es mit internen Li-Ion Akkus wie auch mit Batteriefächern für handelsübliche AA-Batterien oder Akkus. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Gerade an kalten Tagen liefern Akkus ganz gleich welcher Art weniger Leistung.

Interne Akkus

Ein intern verbauter Li-Ion Akku ist auf den ersten Blick eine praktische Sache, lässt er sich doch ganz einfach mit einem USB-Ladegerät. Damit scheint man stets gut gerüstet zu sein, denn geht unterwegs der Saft aus, kann man einfach mit einer Powerbank nachladen – selbst während man die Wärmebildkamera zur Jagd einsetzt. Hier sollte man bedenken, dass gerade Li-Ion Akkus nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Sollte der Akku dann irgendwann einmal defekt sein, kann er allerdings von einigen Händlern getauscht werden. Frankonia bietet diesen Service. Daher sollte man bedenken, ob man das Gerät beim günstigsten Anbieter (ohne Service) oder doch lieber für wenige Euro mehr mit gutem Gefühl bei einem vertrauenswürdigen und etablierten Händler kauft.

Externe Akkus

Geräte mit externen Akkus haben den Vorteil, dass man hier geräteunabhängig ist und Batterien oder Akkus überall günstig zu bekommen sind. Allerdings sollte man hier schon auf Akkus setzen, da einige Wärmebildkameras recht energiehungrig sind und nach ca. 4 h Dauerbetrieb nach neuer Kraft verlangen. Besonders bewährt haben sich dabei Eneloop Akkus*, die sich durch große Kapazität und besonders lange Lebensdauer auszeichnen.
Für einige Modelle ist optional auch ein externes Akku-Modul auf Li-Ion Basis erhältlich. Dieses Modul erhöht dann die Laufzeit des Gerätes noch einmal.

Robustheit

Da eine Jagd Wärmebildkamera für viele eine nicht unerhebliche Ausgabe darstellt, möchte man natürlich besonders lange Freude mit so einem Gerät haben. Dennoch ist es ein Gebrauchsgegenstand welcher der Witterung und dem Jägeralltag ausgesetzt ist.
Der größte Teil der Wärmebildgeräte die sich für die Jagd eignen sind bereits in unterschiedlichen Schutzklassen als wasserdicht ausgezeichnet. Regen und feuchte Witterung können daher alle gut verkraften. Anders sieht es dagegen bei einem versehentlichen Sturz des Wärmebildgeräts aus. Hier sind besonders die Wärmebildkameras mit einer gummierten Außenhaut im Vorteil. Zu finden ist so ein robuster Schutz bei allen Geräten von FLIR und Guide, aber auch einige andere Marken sind da ganz gut aufgestellt. Die Wärmebildkameras von Pulsar sind technisch zwar spitzenklasse, einen Sturz möchte man damit jedoch nicht erleben.

Bildschirmhelligkeit

Die Helligkeit Wärmebildkamera Bildschirms hat Einfluss auf zwei wichtige Faktoren bei der Nachtsicht: Sehen und Gesehen werden.

Das menschliche Auge benötigt bis zu 30 min um die maximale Sehkraft auf die Dunkelheit anzupassen. Sobald das Auge jedoch wieder eine helle Lichtquelle betrachtet, geht diese Adapation wieder verloren. Aus diesem Grund ist beim Ansitz im Dunkel der Blick auf ein helles Display eine schlechte Idee! Zwar lässt sich das Display dimmen, dennoch ist dieser Schutz nicht ausreichend für eine ungestörte Nachtsichtfähigkeit danach.

Der zweite wichtige Aspekt für ein weniger helles Display ist, dass die Lichtquelle einen selbst verrät. Man leuchtet quasi von weitem schon gut sichtbar – und das nimmt auch das Wild war.

Deshalb sollte man für die Jagd ausschließlich zu Wärmebildkameras mit einem Okkular greifen. Die Augenmuschel schirmt dabei das Licht des internen Bildschirms gut ab. Da man bei einem Okkular auch nur ein Auge an den Bildschirm lässt, sollte man das Auge wählen, mit dem nicht gezielt wird. Also beim Rechtsschützen: Linkes Auge an die Wärmebildkamera, rechtes Auge an das Zielfernrohr!

Wärmebildkamera-Lösungen für Smartphones haben auch ihre Vorzüge und Daseinsberechtigung, sind aber für die dauerhafte Verwendung bei der Jagd eher ungeeignet.

Tipp
Viele FLIR Geräte (HS und TS Reihe) haben eine spezielle Augenmuschel, die sich automatisch schließt sobald das Auge entfernt wird. Damit wird jegliches Licht, das auf den Benutzer zurückstrahlen könnte, vermieden. Für die Modelle FLIR II Scout und FLIR LS-XR ist diese optional erhältlich.

Geräuschentwicklung beim Kalibrieren

Eine Kalibrierung der Wärmebildkameras ist bei allen Geräten notwendig. Einige ermöglichen das Auslösen manuell (z.B. Guide IR510 Geräte), andere erledigen das automatisch. Der Kalibriervorgang macht leichte Klackergeräusche (geräteabhängig). Die Geräusche sind aber so gering, dass selbst Wild auf wenige Meter Entfernung diese nicht wahrnimmt.

Hilfestellung: Beste Jagd Wärmebildkamera für Sie?

Nun kennen Sie zwar die wichtigsten Punkte, die Sie beim Wärmebildkamera Kauf für die Jagd beachten sollten, aber vermutlich wissen Sie nun noch immer nicht, welche Wärmebildkamera denn nun für Sie die richtige ist. Dazu möchten wir Ihnen noch einige Tipps zur Findung des richtigen Geräts mit auf den Weg geben:

  1. Überlegen Sie sich, welche Features/Eigenschaften Sie benötigen. Dabei kann Ihnen unser Jagd Wärmebildkamera-Finder helfen. Damit können Sie nach den Eigenschaften für ihr Wunschmodell filtern, wir zeigen Ihnen dann die passenden Produkte dazu an.
  2. Überlegen Sie sich, was Sie bereit sind für eine Jagd Wärmebildkamera auszugeben. Sortieren Sie ihre Favoriten preislich und überlegen Sie bei jedem Modell, ob Ihnen die zusätzlichen Ausstattungsmerkmale den Mehrpreis wert sind.
  3. Überlegen Sie wo Sie kaufen. Bedenken Sie, dass Sie im Servicefall ein guter Händler als Ansprechpartner sehr wertvoll sein kann. Mit langjähriger Erfahrung und eine sehr guten und kulanten Kundenservice ist Frankonia eine gute Wahl.

Top 3 Wärmebildkameras für Einsteiger

Die Einsteiger-Modelle eignen sich für den Freizeit-Bereich und mit dem Modell FLIR Scout TK sogar für die Jagd. Gerade wenn Sie nach einer Wärmebildkamera suchen, die Ihnen zeigt, ob Wild in der Nähe ist und Ihnen anschließend bei der Nachsuche hilft, ist dieses Modell geeignet.
Möchten Sie Wild aber möglichst gezielt auch über ein Wärmebildgerät ansprechen können, dann sollten Sie sich in der mittleren Preisklasse umsehen.

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Modell Seek Thermal RevealXR
Preis

ab 374,90 €

inkl. 19% gesetzlicher MwSt.
Bewertung
Sensor-Auflösung206x156 Pixel
Sensor-Empfindlichkeit
Sensor-Pitch12 µm
Messbare Wellenlänge7,2 - 13 µm
Bildfrequenz9 Hz
Erkennungsreichweite

Menschen bis 150 m (Normalversion*), XR-Version* bis 275 m

Display-Auflösung240x320
Messbarer Temperaturbereich-40°C bis 330°C
StromversorgungLi-Ion Akku (intern)
Laden via USB
Akku austauschbarNur vom Hersteller
Laufzeit pro Akku-Ladung10 h
ZoomNein
Objektiv-Durchmesser-
Sichtfeld27° (H) x 36° (V)
SpeicherMicroSD (max 32 GB)
Foto-AufnahmeJa
Video-AufnahmeNein
Inbetriebnahmedauer
Abmessungen127x61x31 (LxBxH in mm)
Gewicht177 g
WasserdichtWasser- u staubabweisend
BetriebsmodiBlack-Hot, White-Hot, Regenbogen u. weitere Modi
LieferumfangUSB-Kabel, 512 MB Micro-SD, Handgelenkschlaufe, Anleitung
Zusatzangaben

Anleitung (dt.)

Geeignet fürFreizeit, Thermografien, Jagd (Nachsuche)
Fazit

Einfache Bedienung und gute Möglichkeiten für Zuhause. Jagdlich wg. des hellen Displays aber nur zur Nachsuche geeignet.

Preis

ab 374,90 €

inkl. 19% gesetzlicher MwSt.
DetailsKaufen

Top 3 Jagd Wärmebildkameras der Mittelklasse

In der Mittelklassen finden Sie jagdlich sehr gut brauchbare Wärmebildkameras. Damit lassen sich auf nahe und mittlere Entfernungen Wildarten zuordnen und teilweise auch ansprechen.

[noch im Aufbau]

Top 3 Wärmebildkameras für Profis

Die Geräte der Profiklasse haben bisher jeden Besitzer hell begeistert. Fast ausnahmslos liest man dabei, dass Käufer die Anschaffung nicht bereut haben und für viele eine Jagd Wärmebildkamera das jagdliche Hilfsmittel schlechthin geworden ist.
Mit den Profi-Modellen lässt sich Wild sehr gut ansprechen und auch auf große Entfernungen (500 m und mehr) noch ausmachen.

[noch im Aufbau]